Im Winter 1874 schrieb der tchechische Komponist Bedrich Smetana die synfonische Dichtung "Die Moldau". Sie gehört zum zweiten Teil des Zyklus "Mein Vaterland". Man kann es sich kaum vorstellen, aber Smetana war zu dieser Zeit schon komplett ertaubt.
"Die Moldau" gehört zu den bekanntesten und beliebtesten synfonischen Dichtungen.
Smetana führt uns mit seiner Musik die Moldau entlang und erschafft dabei eingängige musikalische Bilder der Reise für den Hörer.
Angefangen am Ursprung, bei den beiden Quellen - einer warmen und einer kalten - hört man das leise Plätschern. Und schon bald kann man das musikalische Thema zum ersten mal vernehmen, wenn sich beide zu einem Fluss vereinigen.
Eine Jagd findet am Ufer statt und eine Hochzeitsgesellschaft feiert ausgelassen mit folkloristischen Tänzen. In der Nacht versammeln sich Nymphen über dem Wasser und in der Ferne kann man an den Felsen Burgen und Schlösser entdecken, die von längst vergangenen Zeiten mit Rittern und Burgfräulein erzählen.
Schließlich gerät der Fluss in turbulente Stromschnellen, bevor er breit und stolz in Prag ankommt, der goldenen Stadt mit prächtigen Gebäuden und Brücken.
Letztendlich fließt er weiter, um in der Elbe zu entschwinden.